LDN 43 - kosmische Fledermaus
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Auch in der Milchstraße flattern Fledermäuse durch die Nacht – zumindest bildlich gesprochen. Der Dunkelnebel LDN 43, auch bekannt als »Kosmische Fledermaus«, zeigt sich als eindrucksvolle Silhouette vor dem galaktischen Hintergrunds. Zum Glück bescherte mir der Juni 2025 einige klare Nächte, in denen ich dieses mystisch anmutende Objekt ablichten konnte. Trotz der bescheidenen maximalen Höhe von nur etwa 25 Grad über dem Horizont kamen insgesamt 6h 40min Luminanz sowie 4h 40 min RGB-Daten zusammen.
Die kosmische Fledermaus ist nur 400 bis 500 Lichtjahre von uns entfernt und hat einen Durchmesser von 0,5 bis 1 Lichtjahr. Zu finden ist LDN 43 im Sternbild Schlangenträger.
Der Spitzname "Cosmic Bat" stammt von seiner optischen Erscheinung. Der Nebel hat zwei flügelartige Ausläufer, die an eine flatternde Fledermaus erinnern – eine dunkle Silhouette vor dem leuchtenden Hintergrund aus Sternen und reflektiertem Licht.
LDN 43 ist kein lebloser Staubhaufen – im Inneren der Wolke entstehen neue Sterne. Besonders interessant ist der Protostern IRAS 18148-0440, welcher sich im Zentrum von LDN 43 befindet. Der Protostern IRAS 18148-0440 ist ein sogenannter eingehüllter Protostern, welcher vor allem im Infraroten strahlt und daher von erdgebundenen Teleskopen nicht zu sehen ist. Aus dem Protostern strömt Gas mit hoher Geschwindigkeit entlang der Rotationsachse aus. Dieses bipolare Ausströmen (outflow) erzeugt Hohlräume in der Nebelstruktur, was zur „Fledermausform“ beiträgt. Diese Jets sind typisch für junge Sterne mit Akkretionsscheiben. Die Position des Protosterns ist der helle Bereich vom "Maul" der Fledermaus.
Aufnahmedatum: 30.05 bis 01.07.2025 (9 Nächte)
Aufnahmeort: Filderstadt, Bortle 5 x
Belichtungszeit: 11h 20min
R: 84 x 120s = 1h 36min, Gain 56, Offset 30, Kameramodus High Gain
G: 82 x 120s = 1h 32min, Gain 56, Offset 30, Kameramodus High Gain
B: 82 x 120s = 1h 32min, Gain 56, Offset 30, Kameramodus High Gain
L: 200 x 150s = 6h 40min, Gain 56, Offset 30, Kameramodus High Gain
Filter: Antlia RGB
Teleskop: C925 EdgeHD, 2350mm Brennweite
Kamera: QHY 268m PH
Montierung: Skywatcher EQ-AZ 6
Bildbearbeitung: PixInsight inkl. BlurXTerminator, NXT