Sternbild Leier (Lyra)
Sternbild Leier (Lyra)
Mythologische Darstellung
Das Sternbild Leier (lateinisch: Lyra) ist eines der prominentesten und bekanntesten Sternbilder des nördlichen Himmels. Es gehört zu den 48 klassischen Sternbildern, die vom griechischen Astronomen Ptolemäus im 2. Jahrhundert beschrieben wurden. Es hat eine besondere Bedeutung in der Astronomie, da es einige der hellsten Sterne und bemerkenswerten Deep-Sky-Objekte enthält. wichtige Rolle.
Das Sternbild Leier ist relativ klein, aber wegen seines hellen Hauptsterns, Vega, eines der auffälligsten Sternbilder am Himmel. Es liegt in der Nähe des Sommerdreiecks, einer markanten Formation am Sommerhimmel, die aus den hellen Sternen Vega (Leier), Deneb (Schwan) und Altair (Adler) besteht.
In der griechischen Mythologie stellt die Leier das Musikinstrument des legendären Sängers und Musikers Orpheus dar. Orpheus war bekannt für seine Fähigkeit, durch seine Musik Menschen, Tiere und sogar Götter zu bezaubern. Seine Leier, die von Apollo gegeben wurde, war ein Geschenk der Musen und hatte die Macht, alles und jeden zu beeinflussen. Besonders bekannt ist die Geschichte von Orpheus’ Reise in die Unterwelt, um seine geliebte Eurydike zu retten. Mithilfe seiner Musik gelang es ihm, Hades und Persephone zu besänftigen, die ihm gestatteten, Eurydike zurück ins Leben zu holen, allerdings unter der Bedingung, dass er sich auf dem Rückweg nicht nach ihr umsehen dürfe. Orpheus scheiterte jedoch an dieser Bedingung, und Eurydike verschwand für immer in der Unterwelt.
Nach dem Tod von Orpheus wurde seine Leier von Zeus in den Himmel versetzt, um seinen Einfluss und seine Musik für immer zu ehren. So entstand das Sternbild Leier.
Vega ist der hellste Stern im Sternbild Leier und einer der hellsten Sterne am Nachthimmel. Mit einer Helligkeit von 0,03 Magnituden ist Vega der fünfhellste Stern am Himmel und liegt nur etwa 25 Lichtjahre von der Erde entfernt. Vega gehört zur Spektralklasse A0V, was bedeutet, dass sie ein weißer Hauptreihenstern ist. Sie war früher der Polarstern und wird in etwa 12.000 Jahren erneut der Polarstern sein, aufgrund der Präzession der Erdachse.
Sheliak ist ein veränderlicher Stern und gehört zu den sogenannten „Beta-Lyrae-Sternen“, einem besonderen Typ von Bedeckungsveränderlichen, bei denen zwei enge Sterne gegenseitig Material austauschen. Seine Helligkeit schwankt zwischen 3,4 und 4,3 Magnituden.
Der dritthellste Stern der Leier, ein bläulich-weißer Riesenstern mit einer Helligkeit von 3,25 Magnituden, der etwa 620 Lichtjahre entfernt ist.
Lyrae ist ein langperiodischer veränderlicher Stern, dessen Helligkeit über mehrere Monate stark schwankt.
Der Ringnebel (M57) ist eines der berühmtesten Deep-Sky-Objekte und eine der am besten bekannten planetarischen Nebel. Er liegt etwa 2.300 Lichtjahre entfernt und erscheint als kleiner, rauchringartiger Nebel, der durch ein zentrales sterbendes Sternsystem erzeugt wird. Der Ringnebel wurde 1779 von Antoine Darquier de Pellepoix entdeckt und ist ein Paradebeispiel für die Endphase eines Sternlebens, bei der der Stern seine äußeren Schichten abstößt und einen kompakten, weißen Zwerg zurücklässt.
Der Kugelsternhaufen M56 ist etwa 32.900 Lichtjahre entfernt und hat eine scheinbare Helligkeit von 8,3 Magnituden. Er enthält eine dichte Ansammlung von alten Sternen und ist ein spektakuläres Objekt für Teleskopbeobachtungen.
Das Beta-Lyrae-Sternensystem um den Stern Sheliak gehört zu den Beta-Lyrae-Veränderlichen. Es handelt sich um ein Doppelsternsystem, bei dem die beiden Sterne einander sehr nahe kommen und durch die Schwerkraft Materie austauschen.
Die Leier ist nicht nur mythologisch bedeutend, sondern auch von wissenschaftlicher Relevanz. Der Stern Vega hat in der Astronomie eine besondere Stellung
Vega war ein zentraler Referenzpunkt für die Entwicklung des Magnitudensystems, das zur Messung der Helligkeit von Sternen verwendet wird. Da sie fast genau eine Magnitude von 0 hat, wurde Vega als Nullpunkt verwendet, um die Helligkeit anderer Sterne zu bestimmen.
Vega ist einer der am besten untersuchten Sterne, insbesondere weil sie eine der nächsten sonnenähnlichen Sterne ist. Astronomen haben Staubringe um Vega entdeckt, die möglicherweise Hinweise auf die Entstehung von Planeten liefern.
Vega spielte in den letzten Jahrzehnten auch in der populären Kultur eine Rolle. Im Roman „Contact“ von Carl Sagan (und der gleichnamigen Verfilmung) wird Vega als Heimat eines außerirdischen Signals beschrieben.
Die Grafiken der Slideshow wurden mit Hilfe der Planetariumssoftware Stellarium erstellt. Dieses Planetarium für den heimischen PC kann kostenlos heruntergeladen und verwendet werden.