Sternbild Schlange (Serpens)
Sternbild Schlange (Serpens)
Mythologische Darstellung
Das Sternbild Schlange (lateinisch: Serpens) ist ein einzigartiges und bemerkenswertes Sternbild am Himmel, das durch seine ungewöhnliche Struktur und mythologische Bedeutung auffällt. Es gehört zu den 88 modernen Sternbildern und wurde schon in der Antike von Ptolemäus zu den 48 klassischen Sternbildern gezählt. Was die Schlange besonders macht, ist ihre Zweiteilung: Sie besteht aus zwei nicht verbundenen Hälften, die durch das Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) getrennt werden. Die zwei Hälften werden als Serpens Caput (der Kopf der Schlange) und Serpens Cauda (der Schwanz der Schlange) bezeichnet.
Der Schlangenkopf befindet sich westlich des Schlangenträgers und in der Nähe der Sternbilder Herkules, Bootes und Jungfrau. Der Schlangenschwanz liegt östlich des Schlangenträgers und befindet sich in der Nähe von Aquila (Adler) und Schwan.
Die Schlange ist in der griechischen Mythologie eng mit dem Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) verbunden. Ophiuchus wird oft mit Asklepios (lat. Äskulap), dem Gott der Heilkunst, identifiziert. In der Mythologie entdeckte Asklepios das Geheimnis der Wiederauferstehung, indem er beobachtete, wie eine Schlange eine andere mit einer Heilpflanze wieder zum Leben erweckte. Als Symbol der Heilkunst wird Asklepios oft mit einem Stab dargestellt, um den sich eine Schlange windet. Dieses Symbol, der Äskulapstab, ist heute das international anerkannte Zeichen der Medizin.
Die Schlange selbst symbolisiert in vielen Kulturen Leben, Tod und Wiedergeburt, da Schlangen ihre Haut abstreifen und erneuern können. In Verbindung mit Asklepios steht die Schlange für Heilung und das Geheimnis des Lebens.
Unukalhai ist der hellste Stern im Schlangenkopf. Er ist ein orangefarbener Riesenstern der Spektralklasse K2, der etwa 73 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Seine Helligkeit beträgt 2,63 Magnituden, was ihn relativ gut sichtbar macht.
Eta Serpentis im Schlangenkopf hat eine Helligkeit von 3,23 Magnituden und ist etwa 60 Lichtjahre entfernt.
Alya ist ein weiße Doppelstern im Schwanz der Schlange mit einer Helligkeit von 4,62 Magnituden.
Der Adlernebel (M16) ist einer der berühmtesten Nebel am Himmel, der durch das Hubble-Weltraumteleskop weltbekannt wurde. Innerhalb des Adlernebels befinden sich die sogenannten Säulen der Schöpfung, massive Säulen aus Gas und Staub, in denen Sterne entstehen. Das Hubble Bild von den Säulen der Schöpfung gilt als eines der ikonischsten Bilder der modernen Astronomie. Der Adlernebel ist etwa 7.000 Lichtjahre von der Erde entfernt.
NGC 6604 ist ein offener Sternhaufen, der sich ebenfalls in der Nähe des Adlernebels befindet und aus jungen, heißen Sternen besteht.
Barnard 68 ist eine Dunkelwolke, die das Licht der dahinterliegenden Sterne blockiert und dadurch wie ein dunkler Fleck am Himmel erscheint. Diese Wolke ist ein Beispiel für interstellaren Staub und Gas, das die Sternentstehung behindern kann.
Seyfert’s Sextett ist eine Gruppe von sechs Galaxien, die miteinander gravitativ wechselwirken. Sie sind rund 190 Millionen Lichtjahre entfernt und ein interessantes Objekt für Astronomen.
Die Grafiken der Slideshow wurden mit Hilfe der Planetariumssoftware Stellarium erstellt. Dieses Planetarium für den heimischen PC kann kostenlos heruntergeladen und verwendet werden.